Gedenken als Mahnung und Auftrag

LSU Berlin erinnert an homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus

Vor 75 Jahren befreite die Rote Armee die letzten 7.500 Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Am Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus hat die LSU Berlin gemeinsam mit Politikerinnen und Politikern aller Fraktionen sowie Vertreterinnen und Vertretern der LSBTI*-Community der Ermordeten gedacht. Aus der Erinnerung folgt für die LSU aber auch ein politischer und gesellschaftlicher Auftrag.
"Die LSU Berlin gedenkt der Millionen von Menschen, die der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten zum Opfer fielen und verneigen uns in Trauer und ehrendem Gedenken", so der LSU-Landesvorsitzende Mario Röllig. "Die Erinnerung an die Ermordeten ist für uns aber auch ein Auftrag: Wir zeigen Haltung gegen Antisemitismus und Rassismus in unserem Land!"

Änderung des Artikel 3 als klares Zeichen gegen Diskriminierung
Als direkte Lehre aus der Geschichte schrieben die Väter und Mütter des Grundgesetzes in Artikel 3 fest, dass kein Mensch wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe. 1994 wurden auch Behinderungen in diesen Katalog aufgenommen. Die LSU setzt sich mit Nachdruck dafür ein, das Merkmal der sexuellen Identität ebenfalls endlich in Artikel 3 des Grundgesetzes aufzunehmen und damit ein klares Zeichen zu setzen, dass auch Angehörige sexueller Minderheiten nie wieder Opfer sein dürfen.
Zudem sollte der homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus auch im Rahmen der Feierstunde des Deutschen Bundestages spätestens 2021 endlich gesondert gedacht werden.